Willkommenskultur 


Für jede Auszubildende und jeden Auszubildenden sind die ersten Tage im Unternehmen voll neuer Eindrücke und Informationen. Ins Besondere für junge Menschen, die sich in einer neuen Umgebung mit einer neuen Sprache zurechtfinden müssen. Mit einer offenen Willkommenskultur in Ihrem Unternehmen unterstützen Sie, dass sich die ausländischen Jugendlichen möglichst rasch heimisch und wohl im Unternehmen fühlen. 
Die Unterstützung Ihrer Belegschaft und ihrer interkulturellen Kompetenz fördert diese. Helfen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Ausbildung ausländischer Lehrlinge als Gewinn zu verstehen und daran mitarbeiten, dass sie zum Erfolg wird. 

Erfolgsorientiert sind Maßnahmen in drei Handlungsfeldern: fachlich, sprachlich und gesellschaftlich 
z.B. sind für die ersten Tage sind die folgenden Maßnahmen empfehlenswert: 
  • Willkommen, heißen: Begrüßen Sie die Auszubildenden aus dem Ausland und stellen sie oder ihn den Ausbilderinnen und Ausbildern sowie direkten Kolleginnen und Kollegen vor. Eine besondere Rolle kommt einer Mentorin oder einem Mentor zu. Sie begleiten die Integration in den ersten Wochen und können durchaus mit den Ausbilderinnen und Ausbildern identisch sein.
  • Unternehmen vorstellen: durch eine Gelegenheit für einen Rundgang durch die relevanten Unternehmensbereiche und Abteilungen. 
  • Aufgaben besprechen und in den Arbeitsplatz einführen: Zeigen Sie den neuen Auszubildenden ihren Arbeitsplatz und die Arbeitsmittel. Beschreiben Sie welche Aufgaben und Schritten anstehen. Weisen Sie ihn/sie auf die Rechte und Pflichten der Auszubildenden ein und erläutern die Bedeutung des Berufsschulunterrichts.

Fachliche Integration


Viele der Auszubildenden haben bereits im Herkunftsland gearbeitet. Sie sind häufig älter als inländische Auszubildende. Ihre Ausbilderinnen und Ausbilder haben also mit jungen Erwachsenen zu tun, die sie angemessen ansprechen sollten. Sie sollten zudem die Berufserfahrung und die erworbenen Kompetenzen der jungen Menschen wertschätzen und so weit wie möglich darauf aufbauen. Beobachten Sie die Lernfortschritte der Auszubildenden genau, möglicherweise können Sie ihnen frühzeitig anspruchsvollere Aufgaben übertragen.

Die Ausbilderinnen und Ausbilder übernehmen idealerweise zugleich die Aufgabe eines Mentors / einer Mentorin für die ersten Wochen und Monate. Gerade am Anfang ist es sehr wichtig, regelmäßiges Feedback zu erhalten.
Kulturelle Unterschiede können zu Missverständnissen führen, die sich mit einer offenen Kommunikation leicht vermeiden lassen. 
Ein wichtiger Teil der dualen Berufsausbildung ist die Teilnahme am Berufsschulunterricht. Gerade für die bereits erwachsenen kann das eine Hürde darstellen. Unterstreichen Sie den Wert des Berufsschulunterrichts und motivieren Sie zur Teilnahme. 
Sollten für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung Nachhilfe oder andere Unterstützung erforderlich sein, können Auszubildenden ggfs. ausbildungsbegleitende Hilfen in Anspruch nehmen. Ansprechpartner dafür sind die örtliche Arbeitsagentur oder Lehrerinnen und Lehrer der Berufsschule.
 

Sprachliche Integration


Deutschkenntnisse sind ausschlaggebend für den Erfolg der Ausbildung und für eine gelungene Integration. Darum liegt hier unser Schwerpunkt im Herkunftsland: mit von uns praktisch erprobten und eigene Sprachausbildungsprogramme sichern wir die Qualität der Bildung. Die Jugendlichen besuchen schon im Herkunftsland Deutschkurse schließen diese mit einem mittleren Niveau (B2) ab. Eine Fortführung dieser während der Ausbildung kann sehr helfen. 
In den Sprachkursen lernen die Jugendlichen die korrekte Verwendung von Vokabeln und Grammatik, so dass sie sich im Alltag und in der Kaffeeküche verständigen können. Die Kommunikation im beruflichen Kontext ist die zweite Ebene der sprachlichen Integration. Es geht um die fachlich korrekten Bezeichnungen oder auch die in Ihrem Unternehmen üblichen (umgangssprachlichen) Bezeichnungen für Arbeitsinstrumente und Arbeitsabläufe. Dieser spezielle Spracherwerb kann nur in Ihrem Unternehmen stattfinden.

Wenn Sie regelmäßig aus dem Ausland Abzubildende anstellen möchten, können Sie beispielsweise mit den Auszubildenden gemeinsam ein „Wörterbuch“ der Firmensprache entwickeln, in dem die jeweiligen muttersprachlichen Bezeichnungen für Arbeitsvorgänge, Gerätschaften usw. übersetzt werden. 

Helfen Sie: 
  • Geduldige und wiederholte Erläuterung der Begriffe
  • Verwendung von möglichst bekannten Formulierungen für dieselben Vorgänge. 
  • Sie sollten möglichst korrektes Deutsch sprechen. 
  • Die Auszubildenden sollen mit ihren eigenen Worten das besprochenen wiederholen. 
  • regen Sie sie zum Sprechen an und können das Verständnis überprüfen.

Gesellschaftliche Integration


Für die Jugendliche aus dem Ausland ist der Umzug nach Deutschland oft ein großer Schritt: Sie verlassen häufig erstmals ihr Elternhaus. Sie geben ihren Freundeskreis auf, verzichten auf die gewohnten Freizeitaktivitäten und müssen lernen, mit neuen Essensgewohnheiten, anderem Klima und einem anderen Zeitverständnis zurechtzukommen. Dies alles sollten Sie als Arbeitgeber der Auszubildenden berücksichtigen, wenn Sie sie unterstützen wollen, bei Ihnen heimisch zu werden.

Sie sollten bei den Schritten in den Alltag unterstützen:
  • Wohnen: Gerade zu Beginn empfiehlt sich eine familiäre Wohngelegenheit, in einer Wohngemeinschaft (mehrerer Auszubildender aus dem Ausland). Jugendwohnheime für Auszubildende bieten verschiedene Institutionen an. Soll eine Wohnung für einen Jugendlichen oder eine Gruppe angemietet werden, sollten Sie dabei unterstützen. Viele wichtige Tipps zum Wohnen in Deutschland sind auf dem Willkommensportal „Make it in Germany“ zusammengestellt. Bei der Wohnungssuche stehen wir natürlich auch an Ihrer Seite.
  • Anreise: Am Tag der Anreise holen wir Ihre neue Nachwuchskraft am besten vom Flughafen oder Bahnhof ab. Bieten gegebenenfalls Ihre Hilfe bei einem ersten Einkauf an. Organisiert die oder der Auszubildende die Anreise allein, können wir bei der Buchung eines Fluges oder einer Zugverbindung unterstützen. Für Notfälle ist es hilfreich, der oder dem Auszubildenden eine deutsche Mobilfunknummer mitzugeben, auf der eine Ansprechpartnerin oder ein Ansprechpartner aus Ihrem Unternehmen am Anreisetag erreichbar sind. Gerne übernehmen wir diese Aufgaben für Sie. 
  • Behördengänge: Zusätzlich zu den Schritten, die Sie von inländischen Auszubildenden kennen (Lohnsteuernummer, Sozialversicherungsausweis, Krankenversicherung) benötigen die Jugendlichen eventuell Hilfe bei folgenden Schritten: Konto eröffnen, Telefon-/Internetvertrag abschließen und Wohnsitz anmelden. Bei einer eigenen Wohnung müssen die Rundfunkgeräte beim ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice (früher GEZ) angemeldet werden sowie Energie-, Kabel- und Wasserversorger beauftragt werden. Bei allen diesen Schritten werden wir bei Bedarf gerne die Kandidaten begleiten. 
  • Freizeit gestalten: Unterstützen Sie die Bildung von Netzwerken mit anderen Auszubildenden und mit Gleichaltrigen vor Ort. Beides trägt zu einem guten Klima und zum Ausbildungserfolg bei. Möglichkeiten bieten neben gemeinsamen Freizeitaktivitäten wie Sportgruppen auch Lerngruppen oder regelmäßige Stammtische. Dabei können Sie auch andere Unternehmen aus ihrer Region einbeziehen. Ein Ansporn für ausländische Jugendliche kann auch die Vermittlung von Kontakten zu erfolgreichen Fachkräften mit Migrationshintergrund in Deutschland sein. Eine Anlaufstelle für solche Kontakte und Netzwerke sind die Jugendmigrationsdienste, die Sie deutschlandweit an über 400 Standorten finden.
 
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